Sein 40-jähriges Bestehen feiert der Lions-Club Wilhelmshaven-Jade in diesem Jahr. Präsident Matthias Müller empfing aus diesem Anlass zahlreiche der heute 40 Mitglieder zu einer von Dr. Hans-Joachim Gottschalk moderierten Feierstunde im Hotel am Stadtpark. „Es ist schön, dass sich viele Menschen in der Region engagieren, um andere zu unterstützen und Schwächeren zu helfen“, dankte Oberbürgermeister Andreas Wagner dem Club für seine Arbeit. Die erste große Spende sei 1977 an die Wilhelmshavener Kinderhilfe gegangen, erinnerte der OB.
Es mutet merkwürdig an, dass es vor Ort gleich zwei Service-Clubs der Lions gibt – Wilhelmshaven-Jade und Wilhelmshaven (der in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen feiert). Nun, Präsident Müller klärte auf: „Fünf ‚junge Wilde‘, allesamt gut situierte Mittvierziger, mochten das festgefahrene Clubleben seinerzeit nicht mehr mitmachen – Formalitäten und Altherren-Runden erschienen ihnen Mitte der 70er Jahr nicht mehr attraktiv.“ Sie wollten etwas bewegen. Deshalb gründeten sie den Lions-Club Wilhelmshaven-Jade.
Jens-Peter Dünnhaupt, Präsident des „Patenclubs“ Lions Wilhelmshaven, zeigte in seiner launigen Rede auf, dass es trotz der Abspaltung längst keine Ressentiments mehr gibt, sondern ein gedeihliches Miteinander.
In den vier Jahrzehnten des Bestehens von Lions Wilhelmshaven-Jade wurden die Mitglieder nicht müde, mit verschiedenen Aktionen Geld zur Unterstützung und Förderung diverser Einrichtungen, Institutionen und Vereine zu sammeln. Bekannt sind besonders der Verkauf des Adventskalenders und alljährliche Mitsommerfest, dessen Erlös vollständig gespendet wird. Bis heute sind insgesamt 250 000 Euro an Spendengeldern zusammengekommen und übergeben worden. Getreu dem Leitspruch des Lions-Clubs International „We serve – Wir dienen“.
Der Präsident ehrte dann mit Günter Reiche, Manfred Adrian und Friedrich A. Meyer die drei anwesenden Gründungsmitglieder.
Als Festredner sprach anschließend Karl-Heinz Daehre über „25 Jahre deutsche Einheit“. Kaum einer verfügt über so persönliche Erfahrungen wie der 70-jährige CDU-Politiker und langjährige Minister in Sachsen-Anhalt: Er ist in der DDR aufgewachsen, hat nach Ausbildung und Chemie-Studium zuletzt als Leiter des Instituts für Lacke und Farben gearbeitet. Eine seiner Kernaussagen: Die Trennung nach Ost- und Westdeutschland müsse ein Ende finden – hänge jedoch in den Köpfen vieler Menschen am Solidaritätsbeitrag. Wenn der „Soli“ abgeschafft oder wenn das Geld zumindest für Aufgaben in ganz Deutschland ausgegeben wird – dann erst sei die Trennung überwunden.